Fachstelle für Vereine
Gemeinden und Vereine

Beispiele der Zusammenarbeit

Inspiration für die eigene Gemeinde

Für den Vereinsweg Ihrer Gemeinde

Im Folgenden finden Sie eine Sammlung guter Ideen, wie eine Gemeinde die Zusammenarbeit mit ihren Vereinen stärken kann. Die Anregungen gruppieren sich um die Themen:

Anerkennung

Verein: Turnverein Kiesberg

Anerkennungsanlass

Die Gemeinde ehrt ihre Vereine und deren Vorstandsmitglieder mit einem regelmässigen Anlass. Dieser ist auch eine gute Gelegenheit zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch.
Beispiel Gemeinde Wetzikon

Beispiel Benevol: Benevol Schweiz hat 100 Ideen zusammengetragen, wie eine Gemeinde ihre Freiwilligen anerkennen kann.

Dossier freiwillig engagiert

Die Gemeinde unterstützt den Einsatz eines Sozialzeitausweises (Dossier freiwillig engagiert) zur Dokumentation der Freiwilligenarbeit. Das Dossier ist ein Hilfsmittel zur gezielten Förderung und Aufwertung der ehrenamtlichen und freiwilligen Arbeit.
Beispiel Gemeinde Dietikon

Innovationspreise

Die Gemeinde oder ein Quartier schreibt jährlich einen Preis für besonders innovative Vereine aus. Für die Nomination werden Vorschläge aus der Bevölkerung gesammelt. Der Preis muss nicht monetär sein, wertvoll sind zum Beispiel auch Gutscheine für Fortbildungsangebote von vitamin B.
Beispiel Gemeinde Wetzikon

Einbindung

Verein: Solinetz Luzern

Kontaktperson in der Verwaltung

In der Verwaltung oder im Gemeinderat wird eine Ansprechperson für die Vereine bestimmt (z.B. Kultursekretärin oder Vereinssachbearbeiter). Diese Person wirkt vermittelnd beispielsweise bei Themen wie Raumvermietungen, Finanzgesuchen, Leistungsaufträgen oder bei rechtlichen Fragen.

Mitwirkung bei Gemeindeanlässen

Bei grösseren, von der Gemeinde organisierten Anlässen helfen die Vereine mit. Findet der Neujahrsapéro statt, sorgen die Vereine für den musikalischen Rahmen und servieren die Getränke. Feiert die Gemeinde ein Jubiläum, werden die Vereine bereits in die Vorbereitungen einbezogen.

Plattform für Freiwilligenarbeit

Auf einer Plattform für Freiwilligenarbeit werden sämtliche Fragen rund um das Thema Freiwilligenarbeit bei einer Anlaufstelle zusammengeführt. Die Plattform dient der Vernetzung aller Akteure – formellen wie auch informellen – im Bereich der Freiwilligenarbeit und fördert damit den Austausch zwischen Vereinen, Organisationen sowie Einzelpersonen und offiziellen Stellen.

Richtlinien für die Zusammenarbeit

Gemeinde- und Vereinsvertretungen entwickeln gemeinsam Richtlinien für die zukunftsorientierte Zusammenarbeit. Dabei wird definiert, wie die Kooperation aussehen soll und wer für die konkrete Umsetzung zuständig ist. Vereinsrichtlinien schaffen vergleichbare Voraussetzungen für alle Vereine in einer Gemeinde.

Beispiele für Vereinsrichtlinien

Vereine als korrekte Arbeitgebende

Vereine können die Fachkompetenz der Gemeindeverwaltung, insbesondere deren Personaladministration, beanspruchen, wenn sie jemanden anstellen möchten. So erhalten Vereine zum Beispiel Hilfe bei der Regelung von Arbeitsverträgen oder bei Versicherungsabschlüssen. Bei befristeten oder kleinen Arbeitspensen kann eine direkte Anstellung durch die Gemeinde geprüft werden.

Vereinskartelle

Vereinskartelle bezeichnet den Zusammenschluss verschiedener Vereine einer Gemeinde. Meistens sind diese als eine Art Dachverein der ortsansässigen Vereine organisiert. Ein Vereinskartell setzt sich zum einen für die Interessen der Ortsvereine ein und versorgt diese mit für sie relevanten Informationen. Dies kommt insbesondere der Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Vereinen zugute. Zum anderen nimmt das Vereinskartell eine beratende Funktion ein: Beratung seiner Mitglieder in allgemeinen Vereinsfragen sowie rund um das Vereinsleben.

Infrastruktur

Verein: Pontoniere Stein am Rhein

Räume, Infrastruktur

Die Gemeinde stellt den Vereinen Räume, Infrastruktur und Geräte günstig oder unentgeltlich zur Verfügung. Die Sporthalle, der Singsaal, ein Keller, Sitzungsräume, Mobiliar, Kopiergeräte, Beamer usw., die der Gemeinde gehören, können von Vereinen mitbenutzt werden – für Proben, Kurse, Versammlungen, Feste oder für das Archivieren von Vereinsakten.

Überschaubare Amtswege

Gute Projekte sollen nicht im Bewilligungsdschungel verloren gehen. Vereine erhalten eine Orientierungshilfe sowie konkrete Unterstützung auf dem Weg zu den Amtsstellen: Geht es zum Beispiel um die Organisation eines Anlasses, braucht sich der Verein nur an eine Anlaufstelle zu wenden und muss nur ein Formular ausfüllen, um die diversen Bewilligungen der Gemeinde einzuholen. Die benötigte Zeit für Bewilligungen wird durch eine optimale Koordination zwischen den Amtsstellen möglichst auf ein Minimum reduziert.

Weiterbildung

Verein: Sportverein Seebach

Fortbildungen und Informationsangebote

Wenn die Gemeinde interne Fortbildungen und Informationsanlässe organisiert, welche auch für ehrenamtlich oder freiwillig Tätige interessant sind, erhalten diese ebenfalls Zugang – entweder kostenlos oder zu Sonderkonditionen.
Beispiel Gemeinde Suhr

vitamin B

vitamin B bietet Beratung und Weiterbildung für Vereinsvorstände an. Gemeinden machen ihre Vereine auf das Angebot aufmerksam und subventionieren die Weiterbildungskurse.

Zusammenarbeit

Verein: Landfrauen Hornussen AG

Defizitgarantien

Grössere Anlässe und Feste sind für Vereine meist mit finanziellen Risiken verbunden. Um zu verhindern, dass Veranstaltungen aus Furcht vor finanziellen Risiken nicht mehr stattfinden, können Gemeinden den ortsansässigen Vereinen eine Defizitdeckungsgarantie anbieten.

Gemeindeforum online

Ein Gemeindeforum ist eine von der Gemeinde ins Leben gerufene Online-Diskussionsplattform. Hier bekommen Vertreterinnen von Vereinen, aber auch interessierte Bürger die Möglichkeit, Ideen und Anstösse für die Entwicklung des Gemeindelebens einzubringen. Ein Forum kann zu einem bestimmten Zweck eingerichtet werden (z.B. Verkehrsplanung oder Raumnutzung), es kann aber auch längerfristig angelegt sein, um Vereinsvertreter wie auch Bürgerinnen dauerhaft in einen Dialog zu Gemeindethemen einzubeziehen.
Beispiel Gemeinde Aarburg

Leistungsverträge abschliessen

Viele Vereine entwickeln Angebote und Dienstleistungen, welche für die Gemeinde unverzichtbar sind. So kann es sinnvoll sein, dass Vereine ihre Arbeit im Auftrag der Gemeinde und auf der Basis eines gemeinsamen langfristigen Vertrages ausführen.

Mitarbeit in Kommissionen und Projekten

Wenn die Gemeinde eine Kommission oder ein Fachgremium zu einem bestimmten Thema einsetzt, überlegt sie, welche interessierten Vereine zur Mitarbeit aufgefordert werden könnten. Geht es zum Beispiel um ein neues Verkehrskonzept, lädt die Gemeinde eine Vertretung des lokalen Veloclubs ein.

Kommunikation

Verein: Stadtwildtiere Zürich

Freiwilligenbörse

Eine Freiwilligenbörse vermittelt Freiwilligeneinsätze. Auf dem Stellenmarkt «Freiwilligenarbeit» können sowohl Gesuche als auch Angebote für freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten geschaltet werden. Auf diese Weise werden Angebot und Nachfrage transparent und optimal zusammengeführt. 
Beispiel Gemeinde Thayngen

Internet-Auftritt

Alle ortsansässigen Vereine und deren Aktivitäten sind auf der Website der Gemeinde aufgeführt – mit einem Link zur eigenen Homepage oder dem Hinweis auf die Kontaktperson. Gut geeignet sind eine Vereinsliste und ein Veranstaltungskalender, die beim Besuch der Gemeinde-Homepage leicht zu finden sind.

Jahrestreffen – Austausch zwischen Gemeinde und Vereinen

Die Gemeindebehörde oder -verwaltung lädt die Vorstandsmitglieder einmal jährlich zu einem Erfahrungsaustausch ein. Besprochen werden die Möglichkeiten und Chancen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit. In Diskussionen und Workshops lassen sich die gegenseitigen Ansprüche klären.
Beispiel Neftenbach

Mitgliederversammlungen – eine Plattform für die Gemeinde

Der Vereinsvorstand lädt einzelne Mitglieder des Gemeinderates und/oder der Verwaltung zur Jahresversammlung ein. Die Gemeindevertretungen können ihre aktuellen Anliegen, welche mit den Vereinstätigkeiten verknüpft sind, direkt mit den Vorstands- oder Vereinsmitgliedern diskutieren.

Neue Gemeindemitglieder

Wenn sich Neuzugezogene bei der Gemeindeverwaltung melden, erhalten sie Informationen über die am neuen Wohnort aktiven Vereine. Die Unterlagen werden persönlich abgegeben oder liegen zum Mitnehmen auf. An Neuzuzügeranlässen erhalten Vereine die Gelegenheit, sich zu präsentieren.
Beispiel Gemeinde Sarmenstorf

Umfragen

Umfragen bei Vereinen sind nicht nur ein Mittel, um Antworten auf Fragen zu klären (z.B. zur Zufriedenheit oder zur Zukunft), sondern auch eine Möglichkeit, Themen zu setzen und Diskussionen in Gang zu bringen.
Beispiel Gemeinde Lyss

Vereinszeitung

Die Vereine im Ort schliessen sich zu einem Verband zusammen und geben regelmässig eine Vereinszeitung heraus, die an alle Haushalte in der Gemeinde geht. Die Gemeinde reserviert für ihre eigenen Mitteilungen eine Anzahl Seiten und bezahlt diesen Platz. Das Blatt finanziert sich zudem mit Inseraten. Die Druckerei unterstützt das Projekt durch günstige Konditionen.

Zeitaufwand erfassen – Dokumentation des Engagements

Die Vereine führen Buch über die erbrachten freiwilligen und ehrenamtlichen Leistungen. Die Stundenübersicht wird der Gemeinde zur internen und öffentlichen Berichterstattung zugestellt.
Beispiel Gemeinde Herisau